Wer im Internet präsent sein will, ob jetzt mit einer privaten Homepage, einer Firmen-Website oder einem Onlineshop, braucht einen Hosting-Anbieter. Dieser stellt die Plattform dafür zur Verfügung mit jeweils unterschiedlichen Serviceleistungen. Solche Anbieter gibt es mittlerweile viele, und der Kunde fragt sich: Wir finde ich den guten Anbieter mit dem für meine Belange passenden Angebot? Ein Vergleich lohnt sich für den Kunden immer. Hier geht es nicht nur um die Abwägung von Kosten und Nutzen. Ein guter Support seitens des Hosting-Anbieters spart später auch Zeit und verhindert Ärger. Worauf ist also zu achten?
Schritt 1: Eigene Ansprüche klar definieren
Alle Hosting-Anbieter sind Betreiber großer Server und stellen Speichervolumen zur Verfügung. Auch Anforderungen wie Sicherheit, Präsenz und Verwaltung der für den Kunden ins Netz gestellten Produkte ist Aufgabe des Anbieters. Doch hier fächert sich der Aufwand, den der Hosting-Anbieter betreiben muss, je nach Anspruch des Kunden auf. Eine Homepage belegt weniger Speicher als ein Onlineshop. Letzterer ist auch von den technischen Anforderungen wesentlich anspruchsvoller.
Also sollte ein Interessent als Erstes für sich festlegen, welche Art von Produkt er braucht. Davon abhängig ist natürlich auch die Größe des benötigten Speichers, was für den späteren Vergleich der verschiedenen Anbieter eine Rolle spielt. Eine eigene Einschätzung der benötigten notwendigen Größe in MB ist hier schon hilfreich.
Auch die Unterscheidung zwischen einer privaten Homepage oder einer Firmenseite ist wegweisend: Eine Firmenseite, also die Visitenkarte im Netz, sollte zu allen Zeiten zuverlässig zur Verfügung gestellt werden können. An Schutzfunktionen, Datensicherung und Statistik wird man hier ebenfalls höhere Ansprüche stellen. Auch sollte eine solche Seite schnell geladen werden können.
Eine weitere wichtige Überlegung: Welche Fachkenntnisse habe ich als Kunde? Davon hängt ab, wie viel ich in Sachen Gestaltung, Umgang und Wartung später selber an meinem Produkt leisten kann. Ansonsten sind Pauschal- und Servicepakete interessant, bei denen der Hosting-Anbieter einem diese Dinge abnimmt. Mehr Service kostet natürlich auch mehr Geld.
Schritt 2: Produkte der Hosting-Anbieter sichten
Immer mehr Hosting-Anbieter drängen auf den Markt. Um sich hier einen Überblick zu verschaffen, bedarf es aber einer gewissen Zeit der Recherche. Praktisch für den Kunden ist, dass die meisten Anbieter im Internet Ihre Leistungen und Angebote nach Kategorien geordnet präsentieren. So hat es sich ja auch etwa bei den Telefonanbietern eingespielt. Vergleiche zwischen den unterschiedlichen Hosting-Anbietern sind so recht gut möglich. Dafür war ja die eigene Bedarfsklärung auch notwendig, da man sonst die Kategorien für die eigene Bedarfssituation gar nicht zuordnen kann.
Wichtig sind die folgenden Kategorien
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Speicherplatz
Eine Website mit einigen Unterseiten kommt mit etwa 3 bis 5 MB aus. Große Websites mit viel Grafik oder Onlineshops müssen allerdings deutlich größer dimensioniert werden. Lieber etwas zu viel als zu wenig, dies macht das Produkt nicht wesentlich teurer.
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Datenverkehr
Die Menge des zu erwartenden Datenverkehrs ist schon schwerer zu schätzen. Eine durchschnittliche Website kommt mit etwa 2-3 GB im Monat aus. Eine Faustregel lautet: Jeder Besucher einer Seite verursacht 50 KB Datenverkehr. 2 GB hieße also bis zu 40000 Besucher in einem Monat.
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Unterstützung
Hier kann man durch guten Abgleich des Angebots mit dem ermittelten Bedarf Geld einsparen. Wenn ein Anbieter in einem Servicepaket etwa eine Datenbank vorhält, man als Kunde diese aber gar nicht braucht, sollte man sich ein schlankeres (und sicher günstigeres Paket) ansehen.
Schritt 3: Weiße und Schwarze Schafe unterscheiden
Hier angekommen, hat man schon einiges erledigt. Schritt 1 und Schritt 2 setzen einen in die Lage, sich schon das eine oder andere Angebot genauer anzusehen und zu vergleichen. Für den Schritt der Entscheidungsfindung ist die Frage wichtig: Woran erkenne ich denn nun die guten und seriösen Hosting-Anbieter?
Wichtige Kriterien sind folgende:
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Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und Service
Die AGB sollte immer leicht zu finden sein. Sonst hat der Anbieter vielleicht etwas zu verbergen. Hier können etwa versteckte Klauseln gefunden werden, die zu einem höheren Endpreis führen, als einem in einem Angebot vorher suggeriert wurde. Auch wenn es mühsam ist, sollten die AGB und die Informationen zum Angebotspaket genauestens gelesen werden.
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Vertragsbedingungen
Die Laufzeit sollte maximal 12 Monate betragen, eine Kündigungsfrist nicht 30 Tage überschreiten. Damit auch ein späterer Wechsel des Anbieters möglich ist, sollte eine im Paket enthaltene Domain auf den Kunden und nicht auf den Hosting-Anbieter angemeldet sein.
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Service
Ein guter Anbieter hält Hilfeseiten vor, in denen er sein Produkt gut erklärt. Sogenannte oft gestellte Fragen (FAQ) sollten dort ebenso benannt werden wie eine Onlinehilfe, E-Mailhilfe und Telefonhotline rund um die Uhr. Diese Hilfen sollten selbstverständlich kostenfrei sein.
Gute Anbieter halten Einführungspreise und Aktionen für Neukunden vor. So kann man einen Anbieter erst einmal testen, bevor man sich für höhere Investitionen entscheidet. Auch sollte ein Nachrüsten und Anpassen von Datenvolumen und -verkehr bei gestiegenem Bedarf problemlos und ohne hohe Kosten möglich sein.
Gute Anbieter sollten Datenformate wie PHP und Perl in den neusten Versionen unterstützen. Dies ist deshalb wichtig, weil dem Kunden hiermit auch ein einfacher eigener Zugriff auf das eigene Produkt möglich ist. Man möchte ja nicht wegen tagesaktueller Änderungen, etwa auf der Website, den Hosting-Anbieter beauftragen müssen.
Wer den benannten drei Schritten folgt, hat gute Chancen einen guten Hosting-Anbieter mit angemessenem Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Doch auch hier bietet es sich an, dass zu tun, was man im wirklichen Leben meist auch tut: Man hört sich um, wie zufrieden denn andere Kunden mit dem Anbieter und seinen Produkten sind. Dies ist jetzt zum hier besprochenen Thema leichter als gedacht: Die meisten Hosting-Anbieter halten eigene Internetforen vor. Hier tauschen sich Kunden, vor allem Anfänger aus. Es lohnt die Mühe, hier auch einmal ein wenig zu lesen unter Titeln wie „Habe da mal eine Frage …“. Meist wird hier gut sichtbar, wie schnell und kundenfreundlich der jeweilige Anbieter Probleme regelt und auf Servicewünsche eingeht.