Die E-Commerce Branche boomt! Viele Unternehmer haben erkannt, dass Internet eine großartige Chance für einen schnellen Aufstieg bietet, denn in dem virtuellen Raum verkehren immer mehr Menschen. Die Vorteile von E-Commerce sind offensichtlich: mit nur wenigen Klicks kann man das erwünschte Produkt bestellen. Das spart Zeit, Nerven und Geld. Im Internet ist starke Nachfrage die treibende Kraft für das wachsende Angebot und daher entstehen beinahe täglich neue E-Commerce Start-Ups. Nicht alle von ihnen haben Bestand, aber manche können bereits auf einige Jahre Erfolgsgeschichte zurückblicken. Ebenso glänzend scheinen momentan auch die Perspektiven von diesen Start-Ups zu sein.
Erfolgreiche Start-Ups, die in Berlin ihren Sitz haben
Zalando – Start-Up in der Modewelt
Ein weiterer ausserordentlich erfolgreicher Start-Up mit dem Firmensitz in Berlin ist Zalando. Inzwischen vielfach aus der Reklame bekannt, wächst dieser Anbieter, der als ein eMarketplace bezeichnet wird, extrem schnell. Dabei wurde Zalando als ein Online-Shop für Markenschuhe erst 2008 gegründet. Seither gewinnt Zalando tagtäglich immer neue Kunden und bietet nicht nur Schuhe an, sondern führt ein breites Sortiment an Modeprodukten von vielen renommierten Designern. Zalando setzt zur Zeit v.a. auf Wachstum und hat dabei Erfolg: mehr als 300.000 Nutzer besuchen täglich diesen Online-Shop und nach den letzten Schätzungen ist Zalando ca. 370 Mio Euro wert. 2010 wurde der Shopping-Club Zalando Lounge gegründet, der ebenfalls schnell wächst und bereits mit Limango auf dem Platz 2 in der Rangliste der größten Shopping-Clubs in Deutschland steht. Die Ursachen für den Erfolg von Zalando und von der Zalando-Lounge sind vielfach: ein wichtiger Grund ist eine aktive Werbekampagne, die von dem Start-Up betreiben wurde, ausserdem spielen günstige Preise und ein riesiges Angebot an Markenware eine ausgesprochen wichtige Rolle. Zahlreiche Aktionen, mit denen der Club lockt, sind ebenfalls extrem wichtig für die Kundenakquise. Auch der kostenlose Versand und schnelle Bestellabwicklung werden von Kunden gerne gesehen und in Anspruch genommen.
Betterplace – spenden mit Herz und Verstand
Menschen spenden gerne, aber sie ärgern sich, wenn ihre Spenden zu einem beträchtlichen Anteil für bürokratische Zwecke verwendet werden. Menschen – sowohl private Personen als auch Unternehmen – spenden am liebsten für konkrete Projekte und nicht für allgemeine Ziele. Und sie möchten von dem Fortschritt des Projektes, für das sie ihr Geld gegeben haben, Näheres erfahren dürfen. Übrigens: Spenden – das sind nicht unbedingt gleich Millionen Euros, das können auch nur ein oder zwei Euros sein, und es wird von dem Spender gerne gesehen, wie sein Geld nicht in einem großen Spendenfluss verloren geht, sondern wie diese kleine Summe etwas, wenn auch Geringes, in Bewegung setzt. Das genaue Wissen um das Spenderverhalten und der Wunsch, Bedürftigen zu helfen, sind zwei Motoren, die den erfolgreichen Start-Up betterplace treiben.
Betterplace, der seit 2007 online ist, hat sich in der Zwischenzeit zu einer der größten Plattformen für aktives soziales Engagement im Internet entwickelt. 2009 erreichte der Umsatz von betterplace EUR 250.000,- und seither ist betterplace ständig weiter gewachsen. Auf dieser Plattform kann man zwischen Hunderten Projekte aussuchen, die man mit dem eigenen Geld unterstützen kann. Man kann sich z.B. für ein Projekt in Berlin entscheiden: es kann sich hier um die Unterstützung für blinde Kinder oder um ein bekanntes Projekt Arche – Mittagstisch und Betreuung für Kinder aus sozialschwachen Familien, oder um die Finanzierung von Sprit für den Kältebus für Berliner Obdachlose kümmern. Dabei wird es von betterplace begrüßt und gefördert, wenn der Spender auch an der Abwicklung des Projektes teilnimmt oder sich mindestens vor Ort davon überzeugt, dass sein Geld wirkt. Am meisten wird es geschätzt, wenn von dem Spender oder von einem Unterstützer oder von sonst einem Projekt-Mitarbeiter ein Bericht auf der Internet-Plattform erstattet wird.
Selbstverständlich gibt es auf betterplace mehrere Projekte, die die Hungersnot in Afrika oder die Folgen der Überschwemmungen in Asien bekämpfen. Das Wichtigste dabei ist, dass betterplace garantiert: das Geld kommt zu 100% bei dem Projekt an. Betterplace lebt selbst zum großen Teil von Spenden-Zuwendungen, andererseits ist die Unternehmenspräsenz auf der Seite kostenpflichtig. Ein Unternehmen, das sich sozial engagiert, kommt auch besser bei den Kunden an, daher sind viele Firmen daran interessiert, regelmäßig zu spenden und dauerhaft auf betterplace präsent zu sein.
SoundCloud – aus Liebe zur Musik
Der ausserordentlich erfolgreiche Start-Up ist SoundCloud, der inzwischen zu den größten Musikerplattformen für Austausch und auch für Promotion von Musik aufgestiegen ist. Die Firmensitze befinden sich ausser Berlin noch in San-Francisco und London. Die Plattform zählt über 3 Mio Nutzer, die es dank den ausgeklügelten Apps und Widgets ganz einfach haben, ihre Musik hochzuladen. Bei SoundCloud können sich Musiker aller Genres austauschen, einander bewerten und fördern. Wichtig ist ausserdem, dass die Musik hier nicht nur zum Download angeboten wird, sondern dass sie auch zur Einbettung auf eigene Websites freigegeben wird. SoundCloud, das seit 2007 online ist, will sich weiter entwickeln. 2012 hat das Unternehmen eine Finanzierung von über 50 Mio $ von einer Investmentfirma aus den USA erhalten. SoundCloud gewinnt jeden Tag neue Nutzer, die davon begeistert sind, eigene Musik bekannt zu machen.
E-Commerce ist in Bewegung, in dieser Branche stecken noch viele unentdeckte Möglichkeiten für kreative Menschen, die neue Ideen entwickeln können und die bereit sind, an der Verwirklichung dieser Ideen hart zu arbeiten.
In dem zweiten Teil der Reihe über die Start-Ups der Berliner E-Commerce-Szene werden einige Unternehmen mit kreativen Innovationen vorgestellt. Um in der heutigen Wirtschaft erfolgreich bestehen zu können, braucht es neben einem gut umgesetzten Marketingkonzept auch ein einfallsreiches, neuartiges Produkt. Der Markt für alltägliche Gebrauchsgüter ist in großen Teilen gesättigt und die Konkurrenz durch finanzstarke Konzerne ist dort mächtig, deshalb sollte ein gutes Start-Up vor allem durch kreative Lösungen überzeugen.
Wimdu – die freundliche Alternative zum Hotel
Wimdu ging mit seinem Angebot im Jahre 2011 online und hat sich seitdem als eine Plattform etabliert, die Reisenden eine attraktive Alternative zu den klassischen Hotels, Apartments und Backpacker-Unterkünften bietet. Es expandiert zeit seines Bestehens mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit, was unter anderem daran liegt, dass es eine typische Win-Win-Situation für alle Beteiligten liefert. Den Anbietern von Unterkünften ermöglicht es einen gut bezahlten Nebenverdienst, und den Reisenden werden vergleichsweise günstige Übernachtungen aus einer breiten Auswahl von Möglichkeiten angeboten. Bereits ein Jahr nach seiner Gründung offeriert es dem Suchenden 50.000 Wohnungen und Zimmer in mehr als 100 Ländern und zählt inzwischen knapp 100.000 registrierte Benutzer, die von 350 Mitarbeitern betreut werden. Der Service ist auf 15 verschiedenen Sprachen abrufbar und garantiert auf diese Weise eine weltweite Abdeckung. Es erwirtschaftet seinen Profit ausschließlich auf Provisionsbasis über die abgeschlossenen Mietverträge. Dabei berechnet es sowohl dem Anbieter als auch dem Gast eine Gebühr, die bei 3 % für den Anbieter und 12 % für den Gast liegt, sodass es insgesamt 15 % des über die Webseite abgeschlossenen Umsatzes kassiert. Auf diese Weise erreichte das Start Up eine Finanzierung von aktuell 90.000.000 US-Dollar.
ReBuy – Gebrauchtes mit Gewährleistung
Dieses ebenfalls 2011 unter dem Label RE-Commerce gegründete Unternehmen war das Produkt einer siebenjährigen Erfahrung im Onlinehandel. Das Konzept von ReBuy ist einfach, aber simpel und überzeugend. Der Händler kauft Elektronik und Medien aus zweiter Hand von Interessenten und verkauft diese nach einer eingehenden Prüfung auf Funktion und Defekte weiter. Der Verkauf erfolgt dabei ausschließlich über Festpreise. Der Vorteil für den Kunden gegenüber den bisherigen Auktionshäusern ist offensichtlich: Er kauft zu einem vordefinierten Preis ohne Wartezeit von einem einzelnen Anbieter geprüfte Ware und muss sich somit nicht um ungenaue Beschreibungen oder dubiose Händler sorgen. Darüber hinaus bietet ReBuy auf die von ihm angebotenen Produkte eine Gewährleistung von 18 Monaten.
Ursprünglich begann dieses Start-Up als eine Möglichkeit, gebrauchte Medien und insbesondere Computer- und Konsolenspiele zu tauschen. Schnell wurde jedoch aus dem Tausch der Handel und aus Spielen alle Arten von Medien. Innerhalb weniger Jahre erweiterten sich daraufhin sowohl Angebot als auch die Modalitäten, so dass heute neben Filmen, Musik und Spielen auch Elektronik vermarktet wird. Die Firma beschäftigt heute um die 300 Mitarbeiter und hat ihren Hauptsitz in Berlin Neukölln. Jedes Jahr wird mit der angebotenen Ware ein Umsatz in Höhe einer zweistelligen Millionensumme produziert.
Immobilienscout24 – Mieten und Handel
Immobilienscout24 ist unter den Start Up-Unternehmen bereits ein Veteran und eine der ältesten Gründungen in der Vorstellung. Die Firma wurde 1997 als EIB Wohn- und Immobilieninternetwork GmbH angemeldet und benannte sich im folgenden Jahr in die Immobilien Scout GmbH um. Gleichzeitig zog sie von München nach Berlin. Sie ist ein Subunternehmen der Scout24-Gruppe, die auch diverse andere Homepages mit Angeboten im Internet betreibt. Die Seite ist spezialisiert auf die Vermittlung von Immobilien und Wohnungen, gleichgültig ob es sich um Vermietung oder den Kauf bzw. Verkauf handelt. Die Bezahlung erfolgt ähnlich wie bei einer Annonce in der Zeitung durch den Auftraggeber, es steht ihm allerdings natürlich frei, diese auf den Kauf- oder Mietpreis aufzuschlagen. Das Unternehmen ist schnell gewachsen und beschäftigt heute über 500 Mitarbeitern, mit denen es den bundesweiten Markt mit Offerten aus Deutschland und zehn weiteren Ländern abdeckt. Der Service ist sowohl bei Anbietern wie auch bei Suchenden sehr populär und wird von über 100.000 Anbietern genutzt. Die Seite kommt insgesamt auf eine Zahl von 7 Millionen Besuchern und 2 Milliarden Klicks im Monat.
Brands4friends – Markenware zu günstigen Preisen
Hinter dieser Marke steht ein starker Investor, es ist die Auktionsplattform E-Bay. Brands4friends verkauft Markenware zu teilweise radikal reduzierten Preisen an seine Mitglieder. Durch ein breites Portfolio an Produkten und Dienstleistungen kann es eine Vielzahl von unterschiedlich interessierten Kunden an sich binden. Der Handel selber findet über sogenannte Aktionen statt, bei denen eine begrenzte Anzahl von Waren den registrierten Usern des Clubs angeboten wird. Der entscheidende Unterschied zu anderen Onlinehändlern liegt bei brands4friends darin, dass auf ein eigenes Lager und eine dementsprechende logistik weitgehend verzichtet wird. Es kann also die Produkte zu einem wesentlich günstigeren Preis anbieten, da es weder Ausschuss noch unverkauftes oder unverkäufliches Material gibt. Stattdessen wird exakt die benötigte Stückzahl geordert und unmittelbar an die Kunden versendet.
Der Nachteil dieses Konzept besteht in einer im Vergleich zu konventionellen Händlern deutlich längeren Lieferzeit von bis zu vier Wochen. Dennoch erfreut es sich steigender Popularität und kann mittlerweile auf über 4 Millionen Registrierungen verweisen. Die 200 Angestellten betreuen ca. 150 Aktionen im Monat, die Palette des Angebots umfasst 1200 verschiedene Produkte. Diese werden mit aufwendigen Werbeaktionen am Markt platziert, weshalb zu dem Unternehmen auch mehrere Fotostudios gehören.
Gameduell – Online gegen den Rest der Welt
Es handelt sich bei Gamesduell um eine Onlineplattform, bei der die Benutzer in über 200.000 verschiedenen Spielen gegeneinander antreten können. Gespielt wird um reales Geld, das vorher über verschiedene Wege wie Paypal, Paysafecard, Kreditkarte oder per Überweisung auf das Spielkonto eingezahlt werden muss. Um den Service zu testen, erhalten Probespieler ein Guthaben von 10 Euro, das natürlich nicht abgehoben werden kann. Gewinne von echtem Geld werden per Banküberweisung gegen eine Gebühr an den Betreffenden ausgezahlt. Es ist auch möglich, einen Teil der Games ohne Einsatz kostenlos zu spielen, aber für sogenannte Gewinnspieler stehen erweiterte Optionen wie Turniere zur Verfügung. Die Internetseite ging 2003 an den Start und expandiert seitdem ohne Unterbrechung. Neben Berlin gibt es eine weitere Dependance in San Francisco. Inzwischen arbeiten 180 Mitarbeitern an der Entwicklung neuer Spiele und der Erweiterung der bestehenden. Es sind über 20 Millionen Benutzer registriert, die sich online oder über Mobilgeräte am Geschehen beteiligen können. Es genießt die Unterstützung großer Partner wie dem E-Mail-Provider web.de oder den Verlagsgruppen Georg von Holtzbrinck (Handelsblatt) und Hubert Burda (Focus).
Wooga – Spielen in sozialen Netzwerken
Ähnlich wie Gamesduell ist Wooga ein Softwareunternehmen, das sich auf Online-Spiele spezialisiert hat. Im Gegensatz zu diesem wird jedoch kein echtes Geld eingesetzt, sondern das Unternehmen verbreitet seine Produkte durch die Integration in soziale Netzwerke wie StudiVZ und Facebook. Dadurch erreicht es eine weitreichende Vermarktung und konnte in dem kurzen Zeitraum seit seiner Gründung 2009 bis Ende 2011 über 40 Millionen Teilnehmer für seine Spiele begeistern. Innerhalb der ersten sechs Monate 2012 kamen noch einmal weiter 10 Millionen Kunden neu hinzu und die Tendenz ist weiter steigend.
Diese werden von über 200 Mitarbeitern betreut und mit Neuheiten versorgt, wobei Wooga besondere Aufmerksamkeit auf die Anstellung von Frauen verwendet. Dies hängt mit dem Spielkonzept zusammen, das sich kurz als „Erschaffen statt Zerstören“ beschreiben lässt. Es geht dabei primär also nicht um den Wettkampf, sondern um das Kreieren neuer Welten und interaktive Kooperation. Ein Beispiel dafür ist das populäre Monster World, bei dem es darum geht, einen Garten zu konstruieren und deren Ertrag an andere Nutzer zu verkaufen. Gewinne erwirtschaftet das Start UP vor allem dadurch, dass bestimmte Komponenten und Bestandteile des Spiels mit „Münzen“ gekauft werden müssen. Diese können gegen echtes Geld relativ günstig erworben werden. So erschließt sich das Unternehmen eine stete Einnahmequelle, obwohl das Spiel an sich kostenlos ist. Es ist zwar theoretisch auch möglich, die benötigten Münzen selber zu erwirtschaften, dies ist jedoch vergleichsweise zeitraubend und langwierig.
Zanox – optimierte Online-Werbung
Das Geschäft mit der Online-Werbung boomt und Zanox ist einer der großen Profiteure dieses Aufschwungs. Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten bietet es nicht einfache Bannerwerbung, sondern wird erfolgsabhängig gezahlt. Gegründet wurde es zu Jahrtausendwende von den drei Freunden Thomas Hessler, Heiko Rauch und Jens Hewald. Heute ist es im Mehrheitsbesitz der Axel Springer AG, der Rest von 47,5 % der Anteile liegt in den Händen der PubliGroupe AG aus der Schweiz. Es beschäftigt in seinen auf 12 Länder verteilten Filialen einen Mitarbeiterstab von über 600 Personen. Besonderen Wert wird bei Zanox auf die Transparenz und die enge Einbindung des Kunden in das Marketing gelegt. Die besonderen Stärken liegen bei Anbietern in dem Sektor der Telekommunikation und des Transportes, sowie bei Finanzprodukten und Onlineshops. Darüber hinaus vermarktet es jedoch Artikel aus allen Bereichen des weltweiten Handels. Es bietet dafür eine individuell auf das Produkt abgestimmte Werbekampagne und eine umfassende Analyse des Traffics und der Performance, um eine auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmte Strategie zu entwickeln. Als leitendes Unternehmen mit einer – für die Internetbranche – langen Erfahrung kann es so eine optimale Platzierung gewährleisten.