Politiker über Umgang mit Cyberkriminalität uneinig

Immer mehr Verbraucher werden Opfer, zunehmend geraten auch Unternehmen in die Falle von Internetkriminellen – Auf dem diesjährigen IT-Gipfel in Essen wurden verschiedene Lösungsansätze vorgestellt. Die Ideen reichen von keiner Maßnahme hin zur Vision eines eigenen IT-Ministeriums.

Wie die Allianz für Cybersicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der IT-Branchenverband Bitkom mit ihren neuesten Zahlen zeigen, nimmt die Anzahl der Internetverbrechen stetig zu. Demnach nimmt die Zahl von Identitätsdiebstählen weiter zu und knapp jede 35. Seite sei mit gefährlichen Schadprogrammen infiziert – Trojaner und Spyware sind „im Trend“. Innerhalb von zwei Monaten läge die Zahl der geknackten E-Mail-Konten bei fast 50.000, ähnlich düster sehen die Bilanzen von entwendeten Zugangsdaten oder Daten für Online-Bankgeschäfte aus. Fakt ist, dass Cyberkriminalität ein zunehmend großes Problem in der wachsenden IT-Branche ist. Zwar sind die Verbraucher heute aufmerksamer al noch vor einigen Jahren, doch die Strategien der Betrüger werden zunehmen besser.

IT-Gipfel in Essen offenbart verschiedene Lösungsansätze

Auf dem nationalen IT-Gipfel am 14. November in Essen, war die Bundesregierung geteilter Meinung. Zweck des Gipfels war die Suche nach dem richtigen Umgang mit Cyberkriminalität gewesen, was mit zunehmender Gefahr immer dringender wird. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) schlägt eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen vor, Cyberattacken zu melden. Dies hält Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) für nicht ausreichend – er schlägt eine strikte Meldepflicht für Unternehmer vor, möchte es nicht bei freiwilliger Basis belassen. Bei weitem komplexer stellt sich den möglichen Umgang mit Cyberkriminalität die Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) vor. Sie möchte das gesamte Thema Internet, darunter natürlich auch seine Gefahren und seine gezielte Förderung in einem neuen Ministerium vereinen, wie die WAZ-Mediengruppe in Erfahrung bringen konnte.

Mittlerweile soll eine vierstellige Anzahl von Unternehmen Cyberattacken zum Opfer gefallen sein. Demnach wird das Problem nicht nur gefährlich für den einfachen Verbraucher sondern zunehmend auch für die Wirtschaft. Man schätzt den entstandenen Verlust bei ungefähr 15 Milliarden Euro, Tendenz steigend – die Politik ist in Pflicht

Robert Klatt

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