Im August 2012 begann die Searchmetrics GmbH mit der Veröffentlichung von Searchmetrics Suite 6 – dem lange erwarteten Nachfolger eines der beliebtesten Analyse-Tools im SEO-Bereich überhaupt. Begonnen hatte die Entwicklung des Programms schon im Dezember 2010. Sie nahm damit „40,4Mannjahre“ ein, wie Searchmetrics selbst augenzwinkernd imUnternehmensblog anlässlich der Veröffentlichung berichtete. Vor dem Hauptprogramm erschienen zudem schon im Juni 2012 die zugehörigenEssentials als „ein Spin-Off“ des eigentlichen Programms und eine kleinere Alternative. Die Essentials sollten auch einen ersten Vorgeschmack auf die Suite 6 geben und vor allem zeigen, dass sich die lange Entwicklungszeit gelohnt hat.
Der erste Eindruck
Der erste Eindruck kann für die Essentials und die Searchmetrics GmbH gemeinsam abgehandelt werden, denn er ist weitgehend identisch. Optisch ist fast kein Stein auf dem anderen geblieben – zwar erinnern die Farben noch an die Vorgänger-Version, doch die Architektur der Programme ist komplett neugestaltet. Das Ganze dient vor allem der Verbesserung der Usability der software, die um zahlreiche Funktionen angewachsen ist, aber nach wie vor leicht zu bedienen sein soll. Dies gelingt tatsächlich schon nach wenigen Minuten Einarbeitung recht einfach: Searchmetrics verwendet ein linksbündiges sowie ein Kopfmenü, um Zugriff auf die wichtigsten Informationen zu geben. Analysen gelingen so sehr schnell. Herauszufinden, wie die Daten anschließend am effektivsten weiter verarbeitet werden können, braucht allerdings mehr Zeit.
Searchmetrics Suite 6: Die Essentials
Die Essentials sind dreiteilig, können aber unter dem Stichwort „Professionell“ gemeinsam ebezogen werden. Sie bestehen aus einem Bereich für SEO und SEM, einem für eine Backlink-Analyse sowie aus einer Sparte für für den Social Media Bereich. Kombiniert liefern die Essentials die wichtigsten Daten von der eigenen Website (sowie möglicherweise von Portalen von Mitbewerbern) und helfen dabei, die Auffindbarkeit der eigenen Seite zu verbessern.
Essentials SEO+SEM
Das Ziel der Usability ist hier gelungen umgesetzt: Im gut sichtbaren Feld muss nur die Domainadresseeingegeben worden und sofort erhält der Benutzer alle wichtigen Daten rund um diese. Dazu werden auch einige Rankings sowie Zusatzinformationen ausgegeben: Die SEO Visibility wird angezeigt, gleichsam die Wettbewerber der Domain im Verhältnis zu dieser, die Paid Visibility sowie eine grafische Verteilung der Keywords über die Unterseiten und eine Branchenspezifizierung der Keywords.
Essentials Links
Eine große (und optimalerweise natürliche) Backlink-Struktur ist für den SEO-Bereich in heutiger Zeit unverzichtbar. Es gibt Experten, die sagen, diese hätten den reinen Keywords bereits den Rang abgelaufen. Beispielsweise Google hat aber damit begonnen, gegen unnatürliche Backlinks massiv vorzugehen. Wichtig ist deshalb nicht nur die reine Zahl der Links, sondern auch ihre Quellen sowie ihr Profil. Dabei hilft EssentialsLinks – diese liefern alle relevanten Analyse-Werte, die sie direkt aus der Searchmetrics Datenbank gewinnen. In dieser sind mehr als 75 Millionen Domains aus 18 Ländern gespeichert.
Essentials Social
Ohne Präsenz in den sozialen Netzwerken geht es in heutiger Zeit nicht mehr, denn dort halten sich die Nutzer und damit die potenziellen Kunden auf. Die neuen Essentials bringen hier gegenüber den Vorgänger-Versioneneine große Neuerung, denn erstmals wird dieser Bereich wirklich den Fokus gerückt. Der Social-Bereich derEssentials ist in der Lage, die Visibility einer Website in den sozialen Netzwerken in Zahlen auszudrücken. Dies ist doppelt wichtig, denn die sogenannten „Social Signals“ sind auch für das Page Ranking von entscheidender Bedeutung.
Searchmetrics Suite 6: Individueller als jemals zuvor
Die Essentials bilden auch das Herzstück der Searchmetrics Suite 6, doch das Hauptprogramm ist noch um einige Feature reicher. Insgesamt legte das Entwickler-Team sichtbar Wert darauf, die Analysen individueller zu machen. Täglich oder auf Wunsch auch mehrmals täglich wird so das Ranking der Website vor dem Hintergrund bestimmter Keywords überprüft. Neu ist dabei die Möglichkeit, zahlreiche regionale Rankings aufstellen zu lassen, um so zu testen, wie gut man auf dem Heimatmarkt aufgestellt ist. Täglich wird die eigene Domain zudem von Grund auf durchleuchtet, sodass das Programm Handlungsempfehlungen geben kann, welche die eigene Webpräsenz noch besser machen sollen. Dabei fließen auch die Analysen darüber ein, was die Wettbewerber besser als man selbst machen. Diese Daten, Tipps, Tricks und Handreichungen kann man eigenem Gusto in individuellen Reports zusammenstellen. Das Programm bietet bis zu zehn Benutzerkonten. Die Reports können angepasst werden, sodass jeder Mitarbeiter im Unternehmen oder in der Agentur genau die Meldungen erhält, die er für seine Arbeit benötigt. Die Reporte können dabei jedoch noch an zahlreiche Email-Adressenmehr geschickt werden, sodass zum Beispiel in größeren Firmen eine hierarchische Kontrolle der Arbeiten der IT-Spezialisten möglich wird.
Schneller und in den Social Media präsenter
Schnell fällt auf, dass die Suite Nummer sechs vor allem eins kann: Zeit sparen – obwohl der Funktionsumfang der Software doch beachtlich größer geworden ist und zugleich auch das Volumen der Daten (inzwischen sind in der Datenbank von Searchmetrics mehr als 100 Millionen Keywords gespeichert, anhand derer die Domains analysiert werden) in die Höhe geschossen ist. Das Programm spricht fast sofort bei allen Aufträgen an und ermöglicht so Analysen in Windeseile. Das Ziel dahinter lautet: Die Nutzer sollen den größten Teil ihrer Zeit dazu verwenden, um die Erkenntnisse, die sie durch Searchmetrics Suite 6 gewonnen haben, praktisch umzusetzen und nicht dafür, die Analysen mit Hilfe des Programms überhaupt erst zu erstellen.
Der Großteil der wirklich neuen Funktionen dreht sich wie bei den Essentials erwähnt um die Präsenz in den Social Media sowie um die Wettbewerber. Im Social-Bereich geht die Suite vor allem dadurch über Vorgänger-Versionen hinaus, indem sie nicht nur aufzeigt, wie die eigene Visibility in den Netzwerken ist, sondern auch, was dort insgesamt im Trend liegt. Auf diese Weise kann man dafür Sorge tragen, dass die eigene Domain stets mit Content versorgt wird, der in den sozialen Netzwerken honoriert wird.
Bei den Wettbewerbern zeigt sich einmal, dass die Suite 6 individueller für den Nutzer geworden ist. Jeder User kann selbst bestimmen, wie viel Daten er sich über die Konkurrenz liefern lassen mich. Hervorstechen können dabei vor allem jedoch die einfachen Lösungen, die das Team gefunden hat. Ein roter Pfeil nach unten bedeutet beispielsweise, dass eine Domain schlechter dasteht als noch vor einiger Zeit (der entsprechende Verlust wird mit angegeben), der grüne Pfeil, dessen Spitze nach oben zeigt, verheißt hingegen gute Neuigkeiten.
Fazit: Ein starkes Programm – aber mit Anspruch
Das Urteil über die Searchmetrics Suite 6 sowie die dazugehörigen Essentials fällt eindeutig aus: Es ist ein gelungenes Programm. Die Bedienung ist nicht schwierig. Selbst Einsteiger dürften wenig Probleme haben, sich einzuarbeiten. Dies liegt auch daran, dass der „Spieltrieb“ geweckt wird. Es macht Freude, die eigene Website zu analysieren oder regionale Rankings aufzustellen. Die Neugier treibt einen dabei immer weiter voran: Bleibt doch einmal etwas unklar, helfen die Videos der Entwickler, die einen sicher „an die Hand nehmen“ und Funktionen sowie Optionen in verständlicher Weise erläutern.
Die spannende Frage lautet: Gibt es auch negative Aspekte? Die Antwort lautet: In Teilen. Die Datenflut, welche die Software-Angebote liefern, braucht wohl niemand komplett. Sie dienen primär dazu, eine maximale Individualisierung der Analysen zu ermöglichen. Aus diesem Grund können ja auch die individuellen Reports erweitert (oder zusammengestrichen) werden. Man wird aber natürlich dennoch gezwungen, sich mit allen Funktionen und Möglichkeiten vertraut zu machen, um überhaupt festlegen zu können, was in den individuellen Report kann und was nicht. Wer viel Erfahrung hat, ist hier im Vorteil. Einsteigern stehen einige Stunden Kennenlernen des Programms bevor. Doch dies trügt den insgesamt sehr guten Eindruck nicht, den SearchmetricsSuite 6 hinterlässt – das Warten von 40,4 Mannjahren hat sich gelohnt.