Wer sich als Händler im Web etablieren möchte, sollte flexibel sein. Denn nur wer seine Waren ohne Einschränkungen anbietet, hat die Chance den größtmöglichen Kundenstamm anzulegen. Dazu zählt natürlich auch ein Online Shop, der vorzugsweise in mehreren Sprachen zur Verfügung gestellt wird. Dadurch lassen sich viele potenzielle Kunden in unterschiedlichen Ländern ansprechen. Was es dabei zu beachten gilt, soll nachstehend einmal näher vorgestellt werden.
Die Motivation das Projekt anzugehen
Wer sich nicht an das multilinguale Projekt heranwagt, sollte sich zunächst einmal vor Augen führen, dass die Chancen intakt sind. Das World Wide Web ist schon längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen und bietet unzählige Handelsmöglichkeiten. Die große Mehrheit der Bevölkerung hält sich täglich im Internet auf und die meisten Kaufentscheidungen werden durch das Internet beeinflusst. Da geraten Anbieter schnell unter Zugzwang. Hier sollte auch daran gedacht werden, dass sich unzählige Möglichkeiten bieten, wenn es darum geht die Kunden der Konkurrenz abzuwerben, beziehungsweise diese mit ganz neuen Dienstleistungen und Produkten zu bedienen, sodass die Konkurrenz ganz einfach in den Schatten gestellt werden kann. Hierbei gilt der Leitsatz: Die Möglichkeiten nutzen, bevor es die Konkurrenz tut!
Sprache ist nicht gleich Sprache
Wer sich dann dazu entschlossen hat, sich auf dem Internationalen Markt zu positionieren, muss sich der Herausforderung stellen, mehrsprachige Websites zu erstellen, welche für verschiedene Länder konzipiert sind. Was es dabei zu beachten gibt, soll nachstehend einmal näher vorgestellt werden. Internetbenutzer möchten in der Muttersprache angesprochen werden, so viel ist klar. So lange der Nutzer den Inhalt der Webseite versteht, hält er sich auch auf der Seite auf. Im Optimalfall kauft der Nutzer dann auch das beworbene Produkt der Webseite, beziehungsweise nimmt die beworbene Dienstleistung in Anspruch. Das weiß natürlich auch Google, weshalb die Suchmaschine stets dahingehend agiert, den Nutzern bei der Suchanfrage die relevantesten Ergebnisse anzuzeigen. Dabei handelt es sich selbstverständlich um Suchergebnisse in der „richtigen“ Sprache. In einigen Ländern gibt es verschiedene Landessprachen. So zum Beispiel in Kanada oder in der Schweiz. Dagegen wird Spanisch von beinahe der Hälfte der Weltbevölkerung gesprochen. Aus diesem Grund ist es wichtig sowohl das Land, als auch die Sprache bei der Erstellung von mehrsprachigen Webseiten zu berücksichtigen. Beachten Sie auch das rechtlich viele Themen angepasst werden müssen. So unterscheiden sich z.B. der Datenschutz in vielen Ländern gravierend.
Das gilt es zu beachten
Dabei sollten auch die lokalen Besonderheiten, sowie die kulturellen Unterschiede beachtet werden. So wird beispielsweise in Mexiko, Spanien und Argentinien Spanisch gesprochen. Für den Anwender bedeutet das jedoch nicht, dass es ausreicht eine spanische Seite zu erstellen, welche sich an alle drei Länder gleichzeitig richtet. So existieren in den drei Ländern kulturelle Unterschiede, welche berücksichtigt werden müssen. So kann es durchaus aus sein, dass ein Produkt in einem Land weniger verkauft wird, als in einem anderen und deshalb durch eine Alternative ersetzt werden muss. Es kann aber auch durchaus sein, dass in einem der drei Länder stärker Werbung betrieben werden kann, als in den beiden anderen. Darüber hinaus sind auch die sprachlichen Unterschiede zu beachten. Denn Spanisch ist nicht gleich Spanisch. Die Sprache ist ebenso wie alle anderen, durch regionale Besonderheiten und Dialekte geprägt.
Um diese Besonderheiten berücksichtigen zu können, ist es notwendig mit speziellen Agenturen zusammenzuarbeiten, welche sich mit der Thematik auskennen. Es ist wichtig, der Webseite einen regionalen Charakter zu verleihen. Das klappt am besten, wenn regionale Informationen eingebunden werden. Regionale Informationen definieren sich beispielsweise über Adressen und Telefonnummern und sollten neben dem lokalen Linkaufbau unbedingt Bestandteil der Webseite sein. Mit dem lokalen Linkaufbau wird sichergestellt, dass zahlreiche lokale Links auf eine bestimmte Seite verweisen, was dafür sorgt, dass die Suchmaschine diese der selben Region zuordnet. Hilfreich kann aber auch die Sitemap für das jeweilige Land, beziehungsweise die jeweilige Sprache sein. Da sich Suchmaschinen an der Sprache orientieren, welche den Inhalt der Webseite definiert, muss die Sprache auch nicht umständlich in Metatags angegeben werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, nur eine Sprache pro Webseite zu verwenden.
Die geographischen Aspekte bei der Webseitenerstellung
Auch das Geotargeting spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht mehrsprachige Webseiten zu erstellen. Unter dem Begriff ist die Zuordnung von IPs zur geografischen Herkunft zu verstehen. Das bedeutet: Je „näher“ die Webseite beim Nutzer lokalisiert wird, umso relevanter ist die Seite für den Nutzer. Das wiederum bedeutet: Umso wahrscheinlicher, dass er die Seite anklickt. Anhand der IP-Adresse erkennen die Suchmaschinen, welchem Land die entsprechende Webseite zugeordnet werden kann. Auf diese Weise wird der entsprechende Nutzer auf den SERPs angezeigt.
Die Wahl der Top Level Domain
Um die einzelnen Nutzergruppen ansprechen zu können, stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Die ccTLDs, mit denen für jedes Land eine eigene Domain erstellt werden kann. Zum Beispiel www.test.de für Deutschland, www.test.pl für Polen oder www.test.ru für Russland. Die zweite Variante definiert sich über Subdomains. Diese werden einer Domain zugewiesen, welche den einzelnen Ländern, beziehungsweise den einzelnen Sprachen entspricht. Hier sollte eine International Top Level Domain wie zum Beispiel .com gewählt werden, da ausschließlich Internationale TLDs Einstellungen im DWT zulassen. Beispielweise in FOrm von https://www.test.com/ oder . Die dritte Variante definiert sich über das Anlegen von Ordnern, welche der selben Domain angehören. Und auch bei dieser Variante sollte eine Internationale TLD verwendet werden, um potentielle Einstellungen im Google Webmaster Tool (GWT) vornehmen zu können. So zum Beispiel: www.test.com/pl oder www.test.com/ru. Damit lassen sich für Sprachen, welche in mehreren Ländern gesprochen werden entweder Domains, Subdomains oder auch Ordner angelegt werden.
Die persönlichen Anforderungen an die zu erstellende Seite
Doch welche Option ist nun die Richtige? Alle der genannten Beispiele haben ihre Vor- und Nachteile. Grundsätzlich kommt es darauf an, welches Projekt realisiert werden soll. Ebenso relevant ist auch die Frage danach wie viel Geld und Zeit investiert werden soll. Eine optimale Wahl definiert sich über das Erstellen von Webseiten, welche die jeweils länderspezifischen TLDs aufweisen. Im Optimalfall befindet sich der Server auch in dem Land, welches mit der Webseite erreicht werden soll. Denn diese bieten nicht nur lokalisierten, sondern auch individuellen Content an, und weisen zahlreiche Backlinks auf, welche aus dem selben Land stammen. Darüber hinaus spricht auch folgender Fakt für die Nutzung verschiedener TLDs: Die Nutzer vertrauen am ehesten einer Seite, welche über eine TLD aus dem eigenen Land verfügt. Besonders Franzosen sind dafür bekannt, dass die .fr-Domains bevorzugt werden. Deshalb sollte auch darauf geachtet werden, dass die entsprechende Landessprache bereits in der Domain verwendet wird, denn die Nutzer geben die meisten Suchbegriffe in der Muttersprache ein. Mit dieser Variante wird zwar am meisten erreicht, jedoch kostet diese auch am meisten Zeit, Aufwand und Geld. Diese Vorgehensweise ist besonders für große Marken geeignet, welche schon einen gewissen Bekanntheitsgrad haben und/oder eine heterogene Produktpalette vorweisen können und dementsprechend auch die erforderlichen Ressourcen besitzen.